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Teil 1: TRISTRAM
Musikbesoffene die in den Straßen
segeln
Des süßen Reimes Trunkene
die durch die Gassen grölen
Wir Kinder die den Hall der Gossenhöhlen
Nur ausprobieren – hundsgemeine Blechgelächterseelen
-
Sind Komponisten die mit leeren Dosen
kegeln
Kometenabschaumrosenstrudel über
allen Pegeln
Daß einst die letzte Atemfrischesucht
Euch in die Tiefen ihrer Seufzer saufe!
Die Stille voller Frühling überlaufe
Das letzte Husten eurer Menschenflucht
Aller Farben Gemisch lieber Freund
Gibt fürwahr kein erfreuliches Bild
Dort wo alles zusammenquillt
Welch eine Farbe: Dreck gebräunt!
Doch den Ekel vergiß lieber Freund
Laß doch nur dieses trübe
Geschehn
Von der Sonne durchlichtet sehn:
Gold erglänzt und dein Auge scheint!
Nein nicht alles was glänzt lieber
Freund
Ist schon Gold oder Auge dein Licht
Hier besteht in dem Schätzegericht
Erdgeschleim nur dem Glanze vereint!
Oh Gott! Verlassen hast du mich noch jedes
Mal
Wie oft hab ich gebeten dich: Nun hilf
mir doch
Nicht ist die Bürde leicht nein
auch nicht sanft das Joch
Da lieg ich von Verzweiflung wach und
spinne Qual
Wo bist du nur? Zu suchen hab ich nie
versäumt
In Stille in Begeisterung. Mit offner
Hand
Dich zu begrüßen öffne
ich mein Seelenland
Der Spott von allen Seiten mir entgegenschäumt
Daß du mich dann im Stich läßt
das begreif ich nicht
Auch in der Nacht der Schwermut finde
ich dich nicht
Und in der Kälte dieser Menschen
bist du nicht
Bist du der tiefe Schlaf? Mein Echo:
Bist du nicht?
Tautologie! Wenn du mit mir identisch
bist
Bist du soviel wie ich ein Narr ein buntes
Tuch
Ein Flickenteppich unter aller Füße
Fluch
Spürst du den Tanz der sich durch
meine Häute frißt?
Vielleicht sind wir der Schlange Sohn
der Natter Brut
Aus himmelhellen Höllenhüllen
ausgefällt
Die Theologen einer längst versunknen
Welt
Sinnlosen Liedes blindgeweißt-gewußte
Wut
Vogelgeschwätz und der Klüfte
Gekalk
Regengepinsel und Pfützengespiegel
Hieroglyphische Fetzen und Siegel
Und auch den Wind und wohin er verweht
Sanskrit und Prakrit und manches Gedicht
Manches von dem was kein Lehrer versteht
Manches begreife ich gottloser Schalk
Aber die Menschen begreife ich nicht
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