kammern - eine für
jede der frauen
im zauberschloss -
auch du wohnst dort
du bist sein lehrling
- meist ist er fort
der meister - du sollst
nach dem rechten schauen
hier der schlüssel:
du gehst deine runde
du musst sie doch
trösten den einsamen ludern
die tränen tupfen
sie waschen und pudern
sie betteln um mehr:
ach nur eine stunde ...
verschwiegen saugen
mit nachtschwarzem licht
pupillen dich ein:
du stürzt in die ferne
des ernstes - nie
erreichst du die sterne
und andere patschen
dir glatt ins gesicht
und lachen dich aus:
du würdest wohl gerne?
komm wirf den schlüssel
in meine zisterne!
2.
orakel
aus kaffee-sätzen
(aus dem vogonischen
per babelfisch)
hier hat hans gesessen
hier hat hans gegessen
dieses schwein hat
alles vollgesaut
hat sein mahl-gemälde
auf den tisch gekleckst
schaut
welche subtextur hat
er ins bild hineingehext?
hans sag hast dus
noch gecheckt?
was hast du da ausgeheckt?
schlamm geschlemmt
und schleim geschleckt
abgeschmackten schmand
geschmeckt
schillers locken glattgeleckt
heisze eier (angenehm
ich heisze k.) lau abgeschreckt
extrement im unknackbaren
code versteckt?
wechseltierchen schmiergewächs
im schlierentext
zuckerwüstenkuss
im salzgesüszten küsten-teefeld
eierschalen-splittertorten-schnee
fällt
von der artus-tafel
müsli denn
müsli denn
aus dem späten
früh-styx tischrund
schokolinsen smarti-fisch
bunt
weckenkrümel
sesamkringel kaffeering-o o-saft-fleck
fladenlappenrest falafel
teufelsdreck und pech
geschwefelt
dieses kaffeesatz-geschwafel
plüsch- und flysch-grund
misch-fund zisch-mund
wundgesund frisch
wisch
und
weg
"wie treibst dus aus
dem feld ins brot?
wie wandelt sich dein
fleisz zu kraut?
dich setzt du ein
und durch den tod
hindurch wirst neu
du aufgebaut"
"das ist nicht wahr.
von selbst geschieht
dass es sich schenkt.
so schenk ich mich
und so bringt mich
was wächst und blüht
euch wieder - schenkt
mit mir euch sich"
ich kenne deine bewusstlosigkeit
dein nichtwissen ist
mir bekannt
in deinem schlaf geht
das auge mir auf
du schlummerst im
jetzt meiner zeit
verbrennen wirst du
durchs lesen den brief
dessen zündender
punkt du selbst bist
schreib ich dir die
antwort - fragst du nach dem sinn:
schliefst du nicht
mit mir als ich schlief?
da hast du dich wach
über mich gebeugt
ich schlief und du
schautest mich an
ich wusste nicht dass
du mich längst erkannt
du hast es mir niemals
gezeigt
nicht du - nein nicht
sollst du
das lied hier singen
- denn sich selber
singt das lied ja
singt sich selbst
und singt dich mit
singt dich dazu
mein klitzekleines
bisschen du
hier durch mein herz
und hirn
da dringt es singt
es sich so gern und
spielt mit dir in
mir - mein stern
und singt dich mit
singt dich dazu
mein ferngeschrumpftes
bisschen du
augen-lippen küssen
blicke
singen lieder spiegeln
spiegel
mundes lidschlag schaut
in träumen
sinne sinnen sinn
und siegel
tatzen-finger kratzen
stücke
reiszen tasten aus
dem flügel
hände-sohlen
weichen räumen
schwingen weich-geschwungne
hügel
herz schlieszt auf
die weise lücke
hirn klopft an! schieb
auf den riegel
ader zweigt in nervenbäumen
adler? geist-gestopfter
igel!
ich öffnete die
augen weit
so weit bis keiner
mich mehr sah
ein unsichtbares groszes
ja
umschaut den raum
- bist du bereit?
ich öffnete mein
ohr ganz weit
so weit bis niemand
mich vernahm
ein groszes schweigen
überkam
die hörenden
- ich bin bereit
ich schliesze meine
augen jetzt
du wirst mich sehn
in deiner nacht
ein punkt von licht:
welt-innensicht
und hören wirst
du mich zuletzt
wenn mein gehör
dich singt und sacht
in dir erwacht: du
mein gedicht
nimmst du das leichte
so schwer wie das schwere?
leichtes kann grosz
dir und schweres gering sein
kleines will schwer
und das grosze kein ding sein
mir ist das leichte
so leicht wie das schwere
worte zu kreuzen -
wie leicht und wie sinnlos
sinnlose lose wie
licht-leichte leichen
tauschen einander
- dem wasser zu gleichen
wellenlust her und
verlust hin - gewinnlos
zettel zu versen verzettelter
flammen
lodern und flieszen
im flug von alleine
fliegen im fluss auseinander
- zusammen
schwinden - und sind
wieder da - die reine
seins-verschwendung
von nichts für nichts
lust lacht sich tot
mit dem witz des verzichts
wasserleicht plätschern
die worte dahin
flattern verwehn und
verklingen im wind
glühn ihre wolken
von funkelnder asche
blühn ihre sterne
wie punkte von sinn
rasen die brände
durch deine gitarren
spuckt deine stimme
verletzende fetzen
letztes gelächter
und platzende knarren
salven von spott in
die netze der sätze
schmerzen?
schmerzen spür
ich nicht
meint ihr das
feine kitzeln in der strahlenspur
eurer draht
antennen schlagt mich schlagt mich schlagt
mich
ach ich weine weine
weine
weine über eure
witze welk im kopf seid
ihr mir kullern
tränen salzige
planeten runde ozeane perlen
mitleids tropfen
trauerschwanger
grosz und schwer
durch transparenz
und sichtbarkeit verborgen
wie die luft unter
der platzenden seifenhaut
meines prustend verschluckten
lächelns
11.
weltende
weltenenden 1
wer weisz
wie heisz
weltende welten
welten im kreis?
wollten sie weltende
welten verwelten -
wie welten sie weltende
welten zu eis!
oh we well nice
kine r vice
that i rumpel
steals yen hice
12.
weltende
weltenenden 2
in der bugwelle sogsaugend
hinter ihm her
um ihn und immer arschknapp
hinter ihm
wohl keine zehn meter
gleich hinter ihm her
hinter daddaddy jackson
von cusack gespielt
bricht die erdkruste
ein
stürzen wolkenkratzer
in endlose klüfte
steigt der tsunami
der tsunami
über den himalaya
himalaya
laya
laya la
ja
das ist der beweis:
er ist der täter
er ists schuld
ein oidipous
der unwissende
blöd-gesichtige
menschheitsmörder
dieser verkannte schreiber
und spiegel
des allwissenden autors
im film: der held
vernichtet diese ganze
unwissende
blöd-gesichtige
menschenwelt
indem er sie unter
verzuckendem orchesterlärm
da vorn an der spitze
mitten in der düse
der zerstörung
vor aller zerstörung
- schau nicht zurück
-
durchrast
durchpflügt
überholt
überlebt
die welt ward wild
hervorgeniest
molekülgeformte
marmeladen
platzten fahle galaxien-fladen
flecken auf die universen-blasen
rundgeschleudert in
mein
taschentuch
ich sags dir nur damit
dus siehst
denn wir waren freundlich
eingeladen
im orangenen ozean
zu baden
schrumpelten zu violetten
maden
horn-verpuppt geschlüpft
ein
flatter-fluch
springe spring ich
springe
tanze
so feder ich leicht zum
garagentor hin
und seh dich nicht
siehst du mich nicht
wärst du mir denn
gleich zum garagentor hin
tanzend
singe sing ich singe
hervorgebracht wird
wahrheit und geboren
durch widerstreit
und rätselreife fragen
und gegenfragen die
die welt austragen -
als rätselfrucht
wird wahrheit neugeboren:
sag mir wie kommts
dass ich durch deine sinne
nicht sehe noch dein
seelenleben fühle?
sag mir wie raumprozesse
im gewühle
der hirngewebe öffnen
dir die sinne?
so ich von ich geschieden
sind wir menschen
ein all für sich
ist jedes ich allein
der innenwelt und
sein bewusst zu sein
dem auszenblick verborgen
- seid ihr menschen
und noch ein rätsel
kommt hierdurch zutage:
zwar hör ich
töne nicht durch deine ohren
doch hörst du
was ich sage - unverloren
ist dieser sinn der
sinne: tag dem tage
ich weisz noch wie
ich von der toilette
kam
um die ecke bog zur
maschine hin
rieb mir die frischgetrockneten
griffel
um in die tasten zu
hauen
die melodie die durch
den raum orgelt
den sinfonisch-pathetischen
flamenco stop go floppy flop
den kurzroman von
den ernsten den gewaltigen den tieren
den boogie woogie
walky talky waoum baoum
chubby dubby daoum
schaum
traum der djaume traume
traumt
wie hervortrichternde
röhren poren schläuche
flüstertüten
posaunen sie aus
dein letztes gedicht
das jüngste gericht
alte erdbirnen
erbsen trombonen
die schonen die edlen
die wilden schoschonen
die da djaoum!
durchs haus
hier rein da raus
überallhin hirn
hinhirnen
gut steil gepicht
auf geile räusche
töchertäusche
und was da sonst noch
so hinter nylonstirnen
neues nervengebüsch
in den spuren
textiler texturen
zerteilter verzweigter
zerfaserter phrasen und sträucher
ausbaumt
waaaaaoooum?
djaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaoooooooooooouuuuuuum!!!!!
in alten mären
wunders viel
in hyperbolen comic
strips
science fiction überhaupt
im film
zackt gern ein zauberhafter
blitz
zerrissner widersinnigkeit
durch die erzählung
durch das lied
quer durch vernunft
und sinn hindurch
so dass man den verstand
verliert
die fäden nicht
zusammenführt
zusammenhänge
nicht mehr sieht
kurz schläft
und stirbt den kleinen tod
sekundenschlaf erklärungsnot
in alten mären
wunders viel
in filmen und in comic
strips
da lächelt wahnsinn
blendend weisz
und bleckt sein sein
sein scheingebiss
wie gut dass ich die
stunde
der sendung nicht
vergasz und hörte kundrys kunde
sie grüszte ihn
mit seiner süszen mutter letztem grusz
und sang der letzte
grusz der mutter sei - der liebe erster kuss
die mutter starb
da warst du längst schon fort
sie starb an deinem
fortgang (muttermord?!)
ihr brach (so
schüttelt sie mit einer leisen spur von spott)
das leid das herz
und herzeleide starb du lieber gott!
dann küsste sie
verlangend ihn mit langem langem kuss
und sog sein leben
in des mundes grusz
wie gut dass er die
stunde
der sendung nicht
vergasz und sich erinnerte: die wunde!
so grüszt sie
ihn doch er erkannte dass die lust der liebe
von klingsor in das
todesschweigen seiner eignen triebe
hineingezwungen war
- so hat der junge sich bezwungen
(denn lernen wiederholt
erinnerung) und nein gesungen
ich habs gehört
- den sender hatt ich grade erst gefunden
ich hörte wie
er bohrte: wer nur eine dieser stunden
vergäsze seiner
sendung wär auf ewigkeit verloren
dies höre
jeder hörer der zu hören hat die ohren
1.
welcher verflucht
kluge schlangenmeister
hat dich geschickt
dich so schick zu bewegen
quer durch die straszen
der striche der sterne
milch zu versprühn
und erregung zu regnen
die säfte der
sprieszenden spritzenden kerne
mit einem fingerschnick
zu würzen
wer wars der dirs
zeigte den haarstern zu bürsten?
denn ihm deinem stern
dem kometenschwanz
dem jedi dem jedi
liegst du in den armen
dem armen dem armen
- und zupfst seinen turm
und wippst bis aufs
blut
seinen wippenden zipfel
2.
keiner? du bist
von natur so begeistert
etwas in dir weisz
die glieder zu regen
weisz schwarze
augen der finstersten ferne
auf sich zu ziehn
und doch nie zu begegnen
den schmierigen
schmalzigen prinzen der sterne
die hinter dir
her niederstürzen
du sahst wie sich
neigten nick-nackende fürsten
die glänzenden
herrn beim proletentanz
mylady mylady erbarmen
erbarmen!
wirst du dich erbarmen
der gimpel beim sturm
und gibst dieser
brut
nur genippelte
gipfel?
3.
welcher verflucht
kluge schlangenmeister
hat dich geschickt
dich so schick zu bewegen
keiner? du bist
von natur so begeistert
etwas in dir weisz
die glieder zu regen
quer durch die straszen
der striche der sterne
milch zu versprühn
und erregung zu regnen
weisz schwarze
augen der finstersten ferne
auf sich zu ziehn
und doch nie zu begegnen
den schmierigen
schmalzigen prinzen der sterne
die hinter dir
her niederstürzen
die säfte der sprieszenden
spritzenden kerne
mit einem fingerschnick
zu würzen
du sahst wie sich
neigten nick-nackende fürsten
die glänzenden
herrn beim proletentanz
wer wars der dirs zeigte
den haarstern zu bürsten?
denn ihm deinem stern
dem kometenschwanz
dem jedi dem jedi
liegst du in den armen
dem armen dem armen
- und zupfst seinen turm
mylady mylady erbarmen
erbarmen!
wirst du dich erbarmen
der gimpel beim sturm
und wippst bis aufs
blut
seinen wippenden zipfel
und gibst dieser
brut
nur genippelte
gipfel?