An
einem Sommermorgen ward ich jung
Da
fühlt ich meines eignen Lebens Puls
Zum
erstenmal – und wie die Liebe sich
In
tiefere Entzückungen verlohr,
Erwacht'
ich immer mehr, und das Verlangen
Nach
innigerer, gänzlicher Vermischung
Ward
dringender mit jedem Augenblick.
Wollust
ist meines Daseyns Zeugungskraft.
Ich
bin der Mittelpunkt, der heilge Quell,
Aus
welchem jede Sehnsucht stürmisch fließt
Wohin
sich jede Sehnsucht mannichfach
Gebrochen
wieder still zusammen zieht.
Ihr
kennt mich nicht und saht mich werden –
Ward
ihr nicht Zeugen, wie ich noch
Nachwandler
mich zum ersten Male traf
An
jenem frohen Abend? Flog euch nicht
Ein
süßer Schauer der Entzündung an? –
Versunken
lag ich ganz in Honigkelchen.
Ich
duftete, die Blume schwankte still
In
goldner Morgenluft. Ein innres Quellen
War
ich, ein sanftes Ringen, alles floß
Durch
mich und über mich und hob mich leise.
Da
sank das erste Stäubchen in die Narbe,
Denkt
an den Kuß nach aufgehobnem Tisch.
Ich
quoll in meine eigne Flut zurück –
Es
war ein Blitz – nun konnt ich schon mich regen,
Die
zarten Fäden und den Kelch bewegen.
Schnell
schossen, wie ich selber mich begann,
Zu
irdschen Sinnen die Gedanken an.
Noch
war ich blind, doch schwankten lichte Sterne
Durch
meines Wesens wunderbare Ferne,
Nichts
war noch nah, ich fand mich nur von weiten,
Ein
Anklang alter, so wie künftger Zeiten.
Aus
Wehmuth, Lieb' und Ahndungen entsprungen
War
der Besinnung Wachsthum nur ein Flug,
Und
wie die Wollust Flammen in mir schlug,
Ward
ich zugleich vom höchsten Weh durchdrungen.
Die
Welt lag blühend um den hellen Hügel,
Die
Worte des Profeten wurden Flügel,
Nicht
einzeln mehr nur Heinrich und Mathilde
Vereinten
Beide sich zu Einem Bilde. –
Ich
hob mich nun gen Himmel neugebohren,
Vollendet
war das irdische Geschick
Im
seligen Verklärungsaugenblick,
Es
hatte nun die Zeit ihr Recht verlohren
Und
forderte, was sie geliehn, zurück. |
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